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Tag 29, 8. Oktober 2016

11/29/2017

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Früher Abend.
Es gibt einige Geschichten, die mir erzählt worden sind, die sind "hängen" geblieben und dann ganz tief in mich hineingesunken. So manche davon sind Jagdgeschichten aus Lappland aus einer Zeit, in der die Sami noch nicht mit ihren Schneemobilen die Rentierherden kontrolliert haben, oder mit ihnen auf der Jagd waren. Sondern mit einfachster Ausrüstung in einer Umgebung unterwegs waren, die viele als "lebensfeindlich" bezeichnen würden. Oft sind diese Geschichten voller (versteckter) Lehren. Feuer machen in allen möglichen Lebenssituationen, "Dos and Dos lieber nicht" der Jagd,  Hygiene bei -40°C, aber ganz oft: Geduld, still-werden, aufmerksam bleiben. Wer jemals im Winter in Lappland war, der weiß um die Farbe des Himmels, die Sanftheit der Tunturit (des Fjäll) und wie die Landschaft ganz tief auf die Seele wirkt. Langsamkeit und Schweigsamkeit sind plötzlich ganz oben auf der Liste, das "Täterätätä" der Gedanken hört irgendwann von selbst auf. - Es hört einfach keiner mehr zu.
An diesem Abend sitze ich in strömendem Regen am Sitzplatz und eine Geschichte aus Lappland tropft mir in den Sinn. Die Geschichte eines Jägers, der in einem Schneesturm, der ihn überrascht hatte, so still geworden ist, dass er zu einem Stein wurde, und dadurch nicht erfroren ist. "Geht bei Regen sicher auch", prasseln meine Gedanken.
Und ein zweiter Gedanke rinnt mir in die Stirn, ein Satz einer meiner Mentoren, "Wenn du im Regen sitzt...Denk auch daran, dass es nur extrem wenige Tropfen sind, die dich treffen, es ist sozusagen ein wahrer Glücksfall, die meisten treffen nämlich daneben!"
Vielleicht gibt es kein "schlechtes" oder "gutes" Wetter, vielleicht gibt es auch keine "gute", oder "schlechte" Ausrüstung. Vielleicht sind es Geschichten, die dies entscheiden.

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Tag 28, 7. Oktober 2016

11/25/2017

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Abend.
Es ist bewölkt, nur schwach lässt sich die Sonne erahnen. Die Luftfeuchtigkeit ist recht hoch, sagen meine Hypersensoren: Meine Wangen. Der Ameisenhaufen, den ich nun seit Tagen beobachte ist wieder beschädigt. Ich bleibe lange stehen und versuche aus den "Indizien" eine Geschichte zu erzählen. Es bleiben Möglichkeiten, ich sehe nicht tief genug, um eine sichere Antwort zu haben. Aber ich präge mir die Lage des Astes von einem Kirschbaum, der neben dem Ameisenhaufen liegt genau ein - der nächste Kirschbaum ist meines Wissens ein ganzes Stück entfernt.
Ein paar Schritte weiter bin ich "plötzlich" von frischen Trittsiegeln umgeben. - Es fühlt sich so an, als ob eine große Welle des Lebens durch den Wald gezogen ist. Die Trittsiegel weisen auf die unterschiedlichsten Tiere hin. Ich knie mich daneben auf den Boden...Und da sind sie, die Begleiter eines Spurenleser: die Fragen, unsere "Ältesten", die unsere Wahrnehmung schärfen, uns an unsere Grenzen führen und wenn wir gesegnet sind darüber hinaus.
WER? Wer hat die Spur da gemacht..? Fuchs, Regenwurm, Regentropfen, kleiner Ast,..?
WAS? Was hat das Tier dabei gemacht..? Ist es gegangen, getrabt, galoppiert,..? Der Kopf schaute dabei nach links,..?
WANN? Wann ist die Spur entstanden? Hat sie scharfe Umrisse? Verwaschen?
WOHIN? Wohin führt die Spur? Entlang des Waldrandes? Da im Graben und dann neben der Brücke in den Bach..?
WIE? Wie hat das Tier bitteschön diese Spur gemacht, ohne sich zu verknoten? Wie hat sich das Tier dabei gefühlt? Hungrig, in Panik, in seiner Baseline?
WARUM? Warum hat es gerade hier seine Spuren hinterlassen? Hey, hat das mit dem Kirschbaum da weit hinten zu tun?
Und auch wenn ich kaum jemals die ganze Geschichte dieser Spuren, die da vor mir getanzt worden sind, entschlüsseln kann, niemals "fertig" sein werde mit dem Spurenlesen, egal wie alt ich werde, lasse ich Ein-Stein, den alten Häuptling auch endlich einmal zu Wort kommen: " Das Wichtigste ist, daß man nicht aufhört zu fragen".



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Tag 27, 6. Oktober 2016

11/23/2017

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Ich schreibe diese Spurensuche der "30 Tage am Sitzplatz" ein Jahr später nieder. Orientiere mich dabei an meinen Aufzeichungen, Skizzen, Karten, die ich gezeichnet habe und kann das Erfahrene so, ein Jahr später, heraufholen, als ob es gestern gewesen ist. Ein Tagebuch zu führen, ein Journal, ist etwas immens kraftvolles. Kann eine der Schlüsselroutinen eines spurenlesenden Menschen sein. Also von uns allen. :)
Ich habe mir aus einem Impuls heraus jetzt den Spaß erlaubt den 6. Oktober der letzten Jahre Revue passieren zu lassen, indem ich mir meine Aufzeichnungen von genau diesem einen Tag angeschaut habe. Es hat mir wieder einmal unglaublich deutlich vor Augen geführt, was es heißt Spuren zu lesen...Da waren sich wiederholende Tierbegegnungen an genau diesem Tag, da waren Fragen, die ich mir immer wieder und wieder gestellt habe, an genau diesem Tag, da waren größere Muster, die sich im Oktober wieder und wieder um mich herum gedreht haben und die ich ohne Journale niemals anhalten hätte können. Und ja, es kann knackig sein für das Ego schwarz auf weiß vor sich zu haben, dass ich wieder und immer wieder "angrennt" bin und sich einer meiner blinden Flecken immer schön mit mir mitbewegt hat. Aber egal ob ich 10.000 Mal in eine Fuchsspur schauen "muss", um einen feinen Grat in der Spur zu sehen und festzustellen dass es zwei Spuren sind, oder ob ich 32 Mal einen 6. Oktober erfahren muss, um auf etwas gestoßen zu werden...das Leben nimmt sich zwar ohnedies meist die Zeit, die es braucht, aber Journale sind eine hilfreiche Stütze um nicht zu oft "anzurennen".


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Tag 26, 5. Oktober 2016

11/22/2017

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Vormittag.
Jetzt beginnt wieder einmal die kurze Zeit, wo es vor der Türe wärmer als im Haus ist. Also hinaus...Mit Sonnenenergie vollgetankte Inseken schwirren herum und machen Testflüge für die neue Generation von Solarzellen. Überraschenderweise sind erstaunlich viele Wespen mit dabei. Was essen denn Wespen so zur Jause? Sind das auch Blumenzuzzler oder gönnen die sich auch so manches Stück Frischfleisch?
Ich bin dieses Mal nur sehr kurz - und "fokussiert" am Sitzplatz - die allesverschlingende Tagesagenda droht mich zu verschlucken, aber die Zeit, die ich hier in der Sonne sitze "gehört" mir. Ich lasse die letzten 25 Tage noch einmal durch mich hindurch ziehen. Ein kleines Stückchen Erde, voller Leben, voller Geschichten, voller Fragen - kleiner und großer (gibt es einen Unterschied?), voller (Selbst)Erfahrungen,...Ich erinnere mich an meine Großmutter in Wien, die einmal zu mir sagte, "Manche Dinge im Leben kann dir niemand mehr nehmen". Die letzten 25 Tage gehören dazu.
Am Rückweg werde ich von einer Vogelspur "aufgehalten". Aber erst als ich versuche die Spur mit meinem Körper nachzumachen *hüpf, hüpf, boing, boing* bemerke ich, dass es zwei Vögel waren. Oder?





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